Um es vorweg zu nehmen, natürlich hat das
Steinmaterial einen grossen Ein?uss auf den
Erfolg beim Curlingspiel. Trotzdem, manche
Curler suchen die Ursache für eine Niederlage
zuletzt bei sich selbst. So auch auf den Eisrinks
in Silvaplana, wo meist die Curlingsteine die
Schuld am verpassten Sieg trugen.
„Das eine Set läuft besser als das Andere“ -
bekannte Sätze die wohl auf das Steinmaterial
bezogen stimmen, aber nicht unbedingt auf den
Ausgang einer Partie.
Gleitet z.B. ein Curlingstein von Team A, im
Gegensatz zu den Steinen von Team B, wie von
Engeln getragen über die Eisfläche, bekommt
Team B ein Problem. Nämlich ein psychologisches
Problem. Sollten die Steine selbst bei
leichtem Schneefall ebenfalls so leichtgängig
von Rink zu Rink geschoben werden können, so
bekommt Team B nebst dem psychologischen
Problem auch noch ein nervliches dazu.
Es ist ein Szenarium, das selbst dort, wo mit
eigenen, privaten, bestgepflegten Curlingsteinen
gespielt wird, entstehen kann. Nur, bei
Niederlagen mit den persönlichen Steinen kann
eine Bezwingung eher verdaut werden, denn
die Ursache liegt offensichtlich im Team. Stellt
hingegen der Veranstalter die Steine fix auf die
Rinks, so blüht ihm bei Abgabe der Skorekarte,
z.B. von der Mannschaft B, die unterdessen bereits
ein nervliches Problem hat, ein mehr oder
weniger ausgiebiges Lamento mit Wörtern, die
das Superlativ von „schlecht“ weit übertreffen.
Die Curlingsteine werden mit Ausdrücke
betitelt, die selbst für dessen Fantasie ein Wettbewerb
veranstaltet werden müsste.
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Dieses Phänomen, den Steinen die Schuld für
eine Schlappe zuzuschieben, wich der Curling
Club Silvaplana 1997 elegant aus. Nachdem Teams,
die auf Rinks mit neubesetzten
Curlingsteinen immer noch beim Veranstalter
reklamierten, wurde kurzentschlossen der
Steinwechsel in der Halbzeit des Spieles festund
umgesetzt. Gleiten nämlich die Steine
beider Sets gleich gut, so schadet ein Tausch
jedenfalls nicht. Sollte jedoch ein Set besser als
das Andere gleiten, so schafft ein Steintausch
nichts anderes als faire Verhältnisse.
Der CC Silvaplana befasste sich also bereits im
letzten Jahrtausend mit einem beeinflussbaren
Problem des Open Air Curlings, nämlich mit
Steinen und mit der Eisbeschaffenheit. Unser
Eismeister präpariert das bestmögliche Pebbled
Eis und bei Halbzeit ordert das OK den Spielern
an, die Steine zu tauschen.
Hoffen wir, dass die Steine, die nun aus Kanada
zurück nach Hause kommen, denselben positiven
Effekt erzielen wie unser Eisaufbereitung
und unser Modus des Steinetausches.
STONES ……. WELCOME HOME
Herzlichst
Ihr Curling Club Silvaplana
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