- Nadia Bundi, Ihre 17. Teilnahme wird 2015
Tatsache, wovon Sie die letzten 14 Austragungen
gemeinsam mit Ihrem Vater und Skip Heiri
bestritten. Die Chemie stimmt also in der
Mannschaft resp. zwischen Vater und Tochter
vollkommen?
Das kann man wirklich so sagen. Ich habe bei
meinem Vater als Nr. 1 im Team angefangen.
Mittlerweile spiele ich Turniere auch selber als Skip
und dennoch geniesse ich es, traditionelle Turniere
weiterhin mit meinem Vater zu spielen und so auch
gemeinsam Zeit zu verbringen.
- Wann haben Sie mit dem Curlingsport begonnen,
resp. wer hat Sie dazu «überredet» und welches war
Ihre beste Platzierung an der COPPA ROMANA?
Begonnen habe ich vor ca. 20 Jahren. Schon mein
Grossvater hat in Samedan Curling gespielt und
so wollte ich diesen Sport auch «ausprobieren».
Begonnen zu spielen habe ich ebenfalls im Engadin
in Samedan - noch heute finde ich Open Air Curling
reizvoll und ich ziehe es dem «Hallencurling» vor.
Meine beste Platzierung war 2008 der 8. Rang mit
unserem Team.
- Sie haben sich mit dem CC Samedan Inter 2009 und
2014 für den separat durchgeführten Curlingmatch,
genannt «ROULETTIS ROMANUM», qualifiziert
und sogar gewonnen. Beschreiben Sie uns doch
bitte einmal, wie es sich anfühlt, Curling unter Beobachtung von 600 Augen resp. 300 Zuschauern zu
spielen.
Im ersten Moment hat man jeweils eine grosse
Freude - danach kommt gleich der Gedanke «Oh
Gott»! Es ist nicht ganz einfach, vor dieser Kulisse
Curling zu spielen, jedenfalls nicht für uns «Hobby-
Curler». Wir hatten das Glück, dass unser Team
2009 und 2014 beim Römischen Roulette sehr gute
Leistungen bringen konnte und die Nerven behielt,
was nicht ganz einfach war. Unser Lead - René
Leuzinger - hat denn auch letztes Jahr die grössten
Nerven bewiesen, als er zum Schluss noch gegen
das gegnerische Nr. 1 den letzten, entscheidenden
Stein spielen musste und diesen fast in die Mitte das
Hauses setzte. Hut ab!
- An der 41. Austragung 2009 erlebte das Team
Samedan Inter Gefühlsschwankungen besonderer
Art, die wohl oder übel immer wieder zu
Diskussionen führen werden. In der 2. Spielrunde
lag nämlich der Rekordsieger CC Dübendorf I mit
Skip Werner Attinger gegen CC Samedan Inter nach
7 Ends mit 0:11 in Rückstand. Es folgte ein 3er/4er
und 5er Haus für den CC Dübendorf und Samedan
Inter verlor das Spiel mit 12:11! Wie lange «fuchst»
eine solche Niederlage?
Eines ist sicher, dieses Spiel werde auch ich wohl nie
vergessen! Wir im Team freuten uns eigentlich über
jedes End, dass wir schreiben konnten und plötzlich
merkten wir, dass wir sogar den Sieg griffnah hatten.
Wieso wir dieses Spiel noch aus der Hand gaben, ist
mir heute noch ein Rätsel. Wie wir aber alle wissen,
ist ein Spiel erst zu Ende, wenn der letzte Stein
gespielt wurde. Fuchsen tut mich diese Niederlage
schon lange nicht mehr - wir wurden am gleichen
Turnier mit der Qualifikation zum Roulettis
Romanum «reichlich belohnt».
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- In der Folge gewann 2009 der CC Dübendorf I zum
6. Mal die COPPA ROMANA und Sie sicherten sich
einen Triumph beim Roulettis Romanum,
resp. gewannen die Reise nach Rom. Eine Rarität
von einer Episode, dessen Geschichte sich
ziemlich sicher nie wiederholen wird. Der
COPPA CLAN mochte Ihnen den Trostpreis bestimmt
gönnen. Die Frage war nur, habt Ihr Trost gefunden?
Oh ja, dieses Turnier nahm für uns so natürlich eine
super Wende und endete mit einem versöhnlichen
Schluss! Wir haben beschlossen, diesen Preis mit
Curling in Verbindung zu bringen. Wir entschieden
uns, ein Turnier im Sommer zu spielen und gingen
nach Garmisch. Wir konnten mit dem grosszügigen
Preis gleich zwei Jahre dort teilnehmen und auch
dieses Turnier ist nun fester Bestandteil unserer
«Jahresplanung».
- Am Turnier nehmen unterdessen auch sehr starke
Teams teil. Ein Anreiz teilzunehmen, um sich mit
Spitzen-Curlerinnen und Curlern zu messen?
Da ich sehr gerne auch gutes Curling sehe, finde ich
es toll, wenn Spitzen-Curler/Innen teilnehmen.
Meine Ambitionen an der Coppa sind nicht in erster
Linie, das Turnier zu gewinnen. Die Coppa ist für mich
ein wunderbares Turnier mit einem tollen Teilnehmerfeld,
welches einem nach so vielen Jahren auch ans
Herz wächst und ich freue mich einfach, all die netten
Leute dort wieder zu treffen. Mein Hauptziel ist es
jeweils, für meine Verhältnisse gut Curling zu spielen
und in die Finalrunde zu kommen - im Team sagen
wir immer: «Ein reservierter Tisch ist das Ziel».
- «VIVA LA GRISCHA» lautet das diesjährige Motto.
Welches Motto ist Ihnen noch in bester Erinnerung?
Das ist ganz klar das Motto von 2006, Let’s come
together. Die Idee und Umsetzung das Turnier mit
den Rollstuhlcurlern zu spielen fand ich einmalig. Es
gibt natürlich noch viele andere Motto’s, die einem in
den Sinn kommen, es steckt ja Eurerseits auch immer
sehr viel Arbeit und Ideenreichtum dahinter!
Die Umstellung des Skip-Meeting’s in die Auslosung
vor Ort möchte ich hier auch noch erwähnen - dies ist
jeweils ein tolles erstes Zusammentreffen und auch
eine faire Auslosung vor den Augen aller Teilnehmer.
- Ihr Vater Heiri spricht Romanisch. Beherrschen
Sie auch die 4. Landessprache?
Leider Nein, ich bin im Unterland/ Region Zürich
aufgewachsen.
- Was motiviert Sie am meisten, jedes Jahr im Januar
nach Silvaplana zu reisen?
Dieses Turnier ist fester Bestandteil meiner Curling-
Saison und ich möchte es auf keinen Fall missen. Der
ganze Coppa Clan zu treffen ist jedes Jahr ein
Highlight! Für mich gibt es nichts Schöneres, als vor
dieser Kulisse von Bergen und Schnee Curling zu
spielen.
- Möchten Sie noch etwas erwähnen, wovon hier
noch nicht die Rede war, oder haben Sie
wegweisend gute Tipps?
Tipps wären hier sicherlich falsch am Platz. Ich
möchte mich bei Dir und dem ganzen OK herzlich
bedanken für die tolle Arbeit, die Ihr Jahr für Jahr
leistet. Das ganze Dorf hilft mit, sei es bei der
Rinkbetreuung oder auch an der Preisverteilung. Ich
hoffe, dass ich die Coppa Romana noch viele Jahre
spielen darf!
Wie heisst es doch dieses Jahr so schön:
«VIVA LA GRISCHA»!
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